Agalychnis callidryas

Rotaugenlaubfrosch

Herkunft: Agalychnis callidryas kommen zwischen Mexiko (Veracruz bis nördliches Oaxaca) und der kolumbianischen Grenze auf der Karibikseite vor. Auf der Pazifikseite von Nicaragua bis Ost-Panama, vom Meeresspiegel bis auf eine Höhe von 1200m über NN. Agalychnis callidryas haben somit das größte Verbreitungsgebiet aller zentralamerikanischen Agalychnisarten.

Größe: Agalychnis callidryas gehören zu den größeren Laubfroscharten, die Weibchen werden bis zu 77mm groß, die Männchen bleiben mit maximal 40 bis 50mm deutlich kleiner.

Beschreibung: Der Name "Rotaugenfrosch" kommt von seiner grellrot gefärbten Iris, und "Geisterfrosch" wird er wegen seiner nächtlichen Lebensweise genannt.
Am Bauch ist er weiß, hellgelb oder cremefarben. In der Nacht ist der Rücken dunkelgrün, rotbraun oder grau gefärbt, und am Tag weist er eine meist dem Schlafplatz-Blatt angepasste satte grüne Farbe auf.
Die Flanken sind intensiv blau oder violett gezeichnet, regelmäßig unterbrochen von 3 bis 13 beigen oder beigen Vertikalstreifen. Die Schenkelinnenseiten sind ebenfalls blau bis violett gefärbt, und mit den orangefarbenen Fingern die in vergrößerten Haftscheiben enden, können sie sowohl Äste und Lianen umklammern und beklettern, wie auch an glatten Flächen wie Glas herumlaufen.


Lebensweise: Rotaugenlaubfrösche sind streng nachtaktiv, das heißt , sie erwachen erst bei absoluter Dunkelheit. Sie sind Baumkronenbewohner.
Tagsüber und während der Trockenzeit schlafen sie an größeren Blättern mit eng an den Körper angelegten Gliedmaßen, zur Tarnung und als Schutz vor Austrocknung. Um nicht so viel Wärme zu absorbieren nehmen sie tagsüber eine meist hellgrüne Färbung an.
Im Gegensatz dazu ist die Färbung in der nächtlichen Aktivitätsphase ein dunkleres
olivgrün.



Beim Erwachen häuten sich die Tiere erst einmal ganz nach Froschart, durch Srecken, Abstreichen der alten Haut unter Zuhilfenahme der Greifhände, und Gähnen. Manchmal wird diese Prozedur begleitet durch den sogenannten Aufwachruf, der jedoch mit dem Paarungsruf nichts zu tun hat. Desöfteren begeben sich die Tiere nach der Häutung für ein Bad ins Wasser, um ihren Flüssigkeitsverlust vom Tag wieder auszugleichen, und um Kot abzusetzen.

Haltung: Als Baumkronenbewohner hält sich Agalychnis callidryas gerne im oberen Bereich auf, und braucht somit ein Terrarium das mehr Höhe als Breite aufweist. Das Terrarium muß über genügend große Lüftungsflächen verfügen, im vorderen unteren Bereich eine kleinere und im oberen Bereich eine größere.
Die Größe des Terrariums für 2 bis 4 Frösche sollte mindestens 50x50x100 cm (L,B,H) betragen. Die Innenausstattung sollte aus Ästen und Zweigen zum Klettern und großblättrigen Pflanzen wie Philodendron, Monstera, Scindapsus, Dieffenbachia, große Ficus-Arten, etc. bestehen.


Die Rück-und Seitenwände sind bekletterbar zu gestalten, z.B. mit Aquariensilikon eingeklebten Korkplatten.
Der Boden muß keinen richtigen Bodengrund aufweisen, ein großzügiger Wasserteil mit Ablauf darf jedoch nicht fehlen, damit das Terrarium zur Paarungs-Animation geflutet werden kann.
Die Beleuchtung kann aus der Terrariengröße entsprechenden Leuchtstoffröhren und einer Wärmelampe bestehen, die auf jeden Fall außerhalb des Terrariums angebracht sein müssen. Die Tag-Nachtlänge sollte jeweils ca. 12 Stunden betragen, im Sommer sind die Tage etwas länger, was die Tieren jedoch nicht stört. Die Temperaturwerte von ca. 28°C tagsüber und um die 23°C nachts, sollten weder stark unter- noch überschritten werden. Die rel. Luftfeuchtigkeit kann tagsüber in der Trockenperiode bis auf 60% abfallen, nachts um die 80%. In der simulierten Regenzeit werden die Lüftungsflächen durch Abdeckung verkleinert und dadurch erreicht die Luftfeuchtigkeit fast 100%.
In der Trockenphase wird das Terrarium recht trocken gehalten, es befindet sich lediglich eine Wasserschale zur Deckung des Flüssigkeitsbedarfs in mittlerer Höhe im Terrarium, und es wird 2 bis 3 mal pro Woche kurz gesprüht.
In der Regenzeit wird der Bodenbereich des Terrariums geflutet und für ca. 2 Stunden täglich in den Abendstunden über eine Umwälzpumpe, die das Wasser in den oberen Bereich pumpt, beregnet. (Kann man aus Aqarienschläuchen und sonstigen Aqarienzubehör basteln)

Nahrung: Fliegen, Heimchen, Grillen, Heuschrecken, Spinnen, Wachsmaden und Motten, und alles an Insekten was ungefährlich ist und ins Maul passt. Für frisch an Land gegangene Nachzuchten eignen sich Fruchtfliegen, kleinste Heimchen und Ofenfische, was den Tieren auf Grund ihres schnellen Wachstums aber bald zu klein wird. Wiesenplankton von unbehandelten Grünflächen stellt in den Sommermonaten eine gute Bereicherung des Speiseplans dar.

Fortpflanzung: Um die Weibchen auf die Eiablage vorzubereiten erhöht man noch in der Trockenphase die Futterzufuhr, so dass die Tiere immer genügend Nahrung finden. Sind die Weibchen nach einigen Wochen dick und rund geworden (Eier angelegt), wird die Luftfeuchtigkeit im Terrarium erhöht, das Becken geflutet, und die Regenzeit simuliert.
Bald lässt sich der Paarungsruf der Männchen vernehmen, der einem Trillern ähnelt, und die Weibchen werden aktiv gesucht.

Es bildet sich recht schnell ein Paar, das Weibchen trägt das kleinere Männchen Huckepack mit sich herum, dann badet das Paar gemeinsam um Wasser für das Gelege aufzunehmen, sucht gemeinsam die Unterseite eines großen über dem Wasser hängenden Blattes auf, und platziert dort das Gelege.

Bemerkung: Bei Agalychnis callidryas handelt es sich um wunderschöne Frösche, die nicht umsonst von den Werbemachern entdeckt wurden. Es ist den Tieren aber nicht dienlich am Tag geweckt zu werden, um dann im Fotostudio unter Blitzlichtgewitter in Pose zu sitzen. Besser man beschränkt sich auf das Beobachten im Terrarium.

Bei uns zu Hause: Unsere Frösche leben in einem gut bepflanzten Terrarium mit den Maßen 50x50x100 cm (L,B,H). Die überwiegende Zeit wird das Terri relativ trocken gehalten, es wird nur zwei bis dreimal pro Woche gesprüht, den Fröschen steht lediglich eine mit Wasser gefüllte Schale zum täglichen Bad zur Verfügung
Während dieser Trockenphase wird regelmäßig gefüttert, damit die Weibchen Laich ansetzen können, zu sehen an zunehmender Leibesfülle, ist diese erreicht, kann mit der schon beschriebenen Regenphase begonnen werden.
Zur nächtlichen Beobachtung der Frösche eignet sich am besten eine LED-Taschenlampe, da sich die Tiere durch das kalte mondlichtähnliche Licht kaum stören lassen. Das Licht von herkömmlichen Taschenlampen jedoch veranlasst sie sofort wieder zum Einschlafen.


              

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